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17. April 2016

[Buch-Rezension] Nora Melling - Schattenblüte - Die Verborgenen [1]

Nora Melling

Schattenblüte - Die Verborgenen [1]





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FORMAT: Flexcover

GENRE: Fantasy, Jugendliteratur, Gegenwartsliteratur

RELEASE: November 2010

VERLAG: Rowohlt

SEITEN/KAPITEL: 352 Seiten = 16 Kapitel

ISBN: 978-3-86252-000-8

PREIS: 14,95 € [D]
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KLEINE INFO: Wundert euch nicht darüber, dass das Cover vom Rowohlt-Verlag ein wenig anders aussieht, als jenes auf dem Foto, da ich dieses Buch eben vor Jahren gekauft habe :)

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Inhaltsangabe


Eine Liebe, stärker als der Tod
 
Seit dem Tod ihres Bruders ist für Luisa nichts mehr, wie es war. Sie beschließt zu sterben. Aber kurz vor dem letzten Schritt hält sie jemand auf. Thursen nennt sich der Junge mit den geheimnisvollen Schattenaugen. Mit einer Gruppe Jugendlicher lebt er im Wald, und er spürt Luisas Schmerz. Die Verborgenen können ihre Gestalt ändern. Sie sind Werwölfe. Mit jeder Verwandlung wird Thursen mehr zum Tier - und die Erinnerungen an sein vorheriges Leben verblassen. Bald wird er ganz Wolf sein. Dann hat Luisa auch ihn verloren. Für ihre große Liebe würde sie alles tun. Doch reicht das, um Thursen zu retten?

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Cover


Es ist Jahre her, dass ich dieses Buch zum ersten Mal gelesen habe. Aus diesem Grund kann ich mich gar nicht mehr an den ersten Eindruck erinnern. Natürlich sollte ein Buch nicht nur gelesen werden, weil dem Besitzer das Cover so sehr gefällt. In einem Buch steckt noch so vieles mehr, das wisst ihr genau so gut, wie ich.
Dennoch äußere ich zu diesem Cover meine Meinung, so wie es auch schon bei meinen vorherigen Rezensionen der Fall ist. Eigentlich muss ich mich wiederholen, weil ich nicht all zu begeistert von Covergestaltungen bin, auf denen die jeweiligen Charaktere abgebildet sind. Die Protagonistin hatte ich mir anders vorgestellt, auch wenn sie auf dem Cover nicht komplett abgebildet ist. Irgendetwas ist immer (haha!). Sicher, sie hat schöne Augen und sie ist schön geschminkt aber dies reicht leider nicht.
Viel eher gefällt mir die große, abgebildete Blüte, die mit Wassertropfen benetzt ist und die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Auch, dass das Cover etwas düster gestaltet ist, finde ich super und zum Titel passend, natürlich nicht nur zum Titel sondern auch zur Geschichte. Unter anderem mag ich die Schriftzüge und die Farbe des Titels, es wirkt nicht zu aufdringlich. Doch eben jener Fakt könnte auch zum Nachteil werden und dadurch in der Buchhandlung, neben anderen Büchern blasser aussehen, als es eigentlich ist.





Inhalt


Die Geschichte "Schattenblüte" handelt um die junge Protagonistin, von der wir als Leser einen kurzen Überblick bekommen. Ihre Geschichte spielt in Deutschland, genauer gesagt, hat sie ihren Sitz in Berlin. Doch von dieser Stadt ist sie alles andere als begeistert. Auf ihren Schritten wird sie stetig von einem schwarzen Streuner verfolgt, dem sie sich jedoch selbst nicht nähern kann.
In dieser Geschichte wird deutlich, dass die Protagonistin Luisa ein schweres Kreuz zu tragen hat und wie sehr sie mit dem Schmerz zu kämpfen hat. Dies wird nicht nur durch ihr Handeln deutlich und bis zu einem gewissen Punkt ist es womöglich - nicht nur womöglich, denn es ist durchaus schwer -auch nachvollziehbar. Jenes Thema ist eines der schwierigsten und für viele wahrscheinlich auch ein 'Tabu-Thema'. Deswegen bin ich überrascht darüber, dass es in diesem Buch nicht nur einmal zur Sprache kommt.
Durch jene Verhaltensweise trifft Luisa auf eine fremde Gestalt, in dessen Bann sie auf Anhieb gezogen wird. Im Endeffekt ist es also nichts neues, innerhalb einer Geschichte. Man begegnet zufällig einer fremden Person oder auch nach Jahren einem alten Bekannten, der perfekt, anziehend und unwiderstehlich zu sein scheint, sodass der Leser nicht lange braucht um zu ahnen, in welche Richtung diese Geschichte gehen wird. Natürlich habe ich nichts gegen Romantik einzuwenden aber wenn jene Richtung, Entwicklung oder ähnliches so leicht zu erahnen sind, ist es auf Dauer nichts neues mehr und ja, es wird natürlich langweilig.
Ich selbst fand es interessanter, als sich die Aufmerksamkeit auf die Wölfe richtete. Denn diese sowie ihre Geschichte, fand ich auf Anhieb spannender und interessanter, im Gegensatz zu Luisas Geschichte, ihr Leben oder die Beziehung zu ihren Eltern. Während mir Luisas Seite meistens zu einseitig erschien und ihr Verhalten mir nicht nur einmal gegen den Strich ging, wurde mein Interesse durch den Jungen Thursen in der Geschichte erneut geweckt.
Natürlich treffen somit zwei verschiedene Welten, Charaktere und auch Meinungen aufeinander. Wie unterschiedlich jene Seiten sind, ist deutlich zu erfassen, nachzuvollziehen und...es hat mich manchmal zu sehr auf die Probe gestellt. Denn ich habe mich selbst nicht nur einmal dabei erwischt, wie genervt ich über Luisas Verhalten die Augen verdrehte und den Kopf schüttelte.
Einige Szenen entwickelten sich nach meinem Geschmack zu schnell. Sie wirkten nicht lieblos hingeklatscht aber sie ließen mich selbst inne halten, sodass ich mich selbst fragte, woher dieser Schwung in der Geschichte herkam. Dennoch ist es eine spannende Geschichte, mit interessanten Charakteren und Ansichten.



Schreibstil

Nora hat ihre Geschichte in der ersten Form und somit aus der Perspektive der Protagonistin geschrieben. Aus diesem Grund sollte der Leser meinen, dass er jene besser verstehen und die Handlungen usw. nachvollziehen kann. Dies war bei mir leider nicht der Fall, doch dazu später mehr.
Mir ist aufgefallen, dass nicht nur einige Sätze recht kurz gehalten wurden. Eigentlich sollte es nicht unbedingt etwas negatives an sich haben. Immerhin dürfte der Leser somit nicht ins straucheln geraten. Allerdings wäre es - meiner Meinung nach - nicht störend gewesen, wenn sich ein paar Sätze länger gehalten hätten. Zu jeder Regung einen Satz zu schreiben, wie: 'Ich blinzle. Jetzt bin ich wütend. Ich nicke. Ich rege meinen Finger. Ich atme.', ist meiner Meinung nach nicht notwendig.
Wenn es zur Sittuation passt und keine andere Regung zulässt, ist es noch verständlich aber selbst in einfachen Situationen? Als könnte sich der Leser jene Regung, jenes Verhaltensmuster nicht selbst denken. Womöglich bin ich auch für diese Geschichte inzwischen zu alt, dass ich es deswegen so kritisch betrachte?
Dafür finde ich die Beschreibungen der Charaktere und Orte optimal. Sie sorgten für ein angenehmes Lese und regten die Vorstellungen der Leser an. Mir gefiel es sehr, wie einfach es war, sich die Orte und Charaktere vor Augen vorzustellen. Die Beschreibungen wirkten nicht zu übertrieben und wenn ich so gut zeichnen könnte, könnte ich anhang der gegeben Informationen ein Bild zeichnen, welches die jeweilige Szene darstellen soll.
Die Künstler unter euch, sollten sich nicht davon abhalten lassen, wenn sie sich durch jene Geschichte anregen lassen, nachdem sie dieses Buch gelesen haben. Mich würden die jeweiligen Bilder dazu interessieren. Tauchten 'romantische Szenen' in der Geschichte auf, war ich nicht sehr begeistert davon. Es ließ mich leicht schmunzlen und denken 'Okay, sie sind noch jung, süß.' oder man merkt gerade dadurch, für welche Zielgruppe es wirklich geeignet ist - ich bin auch nicht jemand, der unbedingt ein Regen von Rosenblättern in einer Geschichte haben muss oder die feuchten, aufeinander treffenden Lippen, die sich auszutoben wissen - ich schweife ab - aber mir hat es nicht gereicht und manchmal kam es mir auch ein wenig fehl am Platz vor.


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Charaktere


Luisa
Anfangs fand ich Luisa wirklich klasse. Ein junges Mädchen, welches ein schweres Kreuz zu tragen hat und dennoch eine gewisse Stärke von sich zeigt. Auch wenn diese nicht auf Anhieb ersichtlich ist. Ihre Emotionen und Standpunkte sind realistisch in Szene gesetzt, nachzuvollziehen und doch können sie nicht immer gut geheißen werden.
Mit der Zeit habe ich mich gefragt, wieso plötzlich die anfänglich, aufkommende Sympathie fehlte. Luisa ist ein freies Wesen & lässt sich nichts von anderen vorschreiben und dies fand ich bis zu einem gewissen Punkt noch positiv. Doch dies reichte leider nicht aus, um über alles andere hinweg sehen zu können.
In manchen Situationen erschien sie mir selbst wie ein störrisches Kind, das unbedingt seine Trotzphase ausleben muss. Selbst wenn ich die Auslöser verstehen konnte, nervte mich ihr Verhalten sehr, sodass ich nicht verstehen konnte, wie sich andere Personen in ihrer Nähe verhielten. Ja, ich verstehe, dass ihre private Situation keine einfache ist aber ich konnte und wollte ihr Verhalten nicht jedes Mal entschuldigen - sorry.
Eigentlich hat Luisa einen reinen Charakter aber manchmal fiel es mir schwer über meine Meinung hinweg zusehen, dass sie vieles aus egoistischen Gründen unternimmt und anderen somit ihr egoistisches Verhalten aufzwingt.
Generell schien es mir so, als würe Luisa einen viel zu großen Wind um nichts erzeugen wollen. Wobei ich mich korrigieren muss, denn es war viel eher ein nerviger Sturm, der nicht aufhören wollte zu wüten. Natürlich hat Luisa auch positive Eigenschaften an sich aber ich muss gestehen, dass ich durch diese nicht besänftigt wurde.
Ich hoffe, dass der Leser - oder eben ich - in den weiteren Bänden von einer positiven Entwicklung Luisas sprechen kann aber ich bin mir sicher, dass mich diese nicht mehr überzeugen werden.


Thursen
Ich glaube, dass es Thursen geschafft hat, mich genau so in seinem Bann zu ziehen, wie es bei der Protagonistin der Fall war. Und das, obwohl ich es zuvor noch kritisiert hatte. Thursen umgibt etwas geheimnisvolles und damit meine ich nicht jene Tatsache, die bereits durch den Inhalt bekannt gegeben wird.
An Thursen gefällt mir sein selbstsicheres Auftreten, sodass er neben Luisa sehr groß wirkt und eben dadurch deutlich wird, wie groß die Welt wirklich ist, die zwischen ihnen liegt. Zugegeben hatte mich seine ehrliche Seite an ihm sehr überrascht. Natürlich könnte man durch sein Handeln, bei seiner ersten Begegnung mit Luisa darauf schließen, dass es sich bei Thursen um eine gutmütige Person handeln muss - aber etwas in mir rechnete trotzdem noch mit völlig anderen Charakterzügen.
Ich habe ihm sehr hoch angerechnet, dass er nicht nach dem Willen anderer tanzt. Endlich ein Charakter, der in einer Liebesgeschichte nicht versucht, es seinem Gegenüber unbedingt recht machen zu wollen.
Eben dies weckt weiterhin mein Interesse, sodass ich erleichtert darüber war, dass ich auf ihn bisher nicht genervt reagierte.


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Fazit
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Bezüglich des Inhaltes hatte ich mich gefragt, was es sein kann, dass Luisa für ihre große Liebe unternehmen kann, damit dieser sich nicht gänzlich in den Wolf verliert. Rückblickend finde ich vern Verlauf der Geschichte gut und interessant umgesetzt.
Auch wenn sich einige Szenen - meiner Meinung nach - zu schnell entwickelten und ich die Protagonistin wirklich anstrengend fand, war die Geschichte rund um den Mensch und Wolf interessant, die zu mehr einlädt.



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Reihe
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