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9. Mai 2016

[Rezension] Gayle Forman - Nur ein Tag [1]

Gayle Forman

Nur ein Tag [1]







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ORIGINALTITEL: Just One Day

FORMAT: Klappenbroschur

GENRE: Roman, Jugendliteratur

RELEASE: März 2016

VERLAG: FJB

SEITEN/KAPITEL: 432 / 39

ISBN: 978-3-8414-2106-7

PREIS: 14,99 € [D], 15,50 € [A]
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Inhaltsangabe


 
» Er sieht mich an und ich spüre, wie ein Flattern meinen Körper erfasst. Werde ich das wirklich tun?
> Also, was sagst du? Möchtest du für einen Tag nach Paris fahren? < Das ist total verrückt. Ich kenne ihn nicht mal. Und ich könnte erwischt werden. Und wieviel kann man an einem Tag von Paris sehen? Es könnte in so vielerei Hinsicht katastrophal schieflaufen. All das ist richtig. Ich weiß. Aber das ändert nichts daran, dass ich fahren möchte. Anstatt nein zusagen, probiere ich diesmal etwas anderes aus. Ich sage ja. «

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Klappentext

Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer - überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen.

Sofort knistert es zwischen den beiden. Als freier, ungebundener Schauspieler ist Willem all das, was die 18-jährige Allyson nicht ist, und als er sie einlädt, mit ihr nach Paris zu kommen, trifft sie spontan eine für sie untypische Entscheidung. Sie änder ihren Plan und geht mit ihm. Nach nur einem gemeinsamen Tag wird aus dem Knistern ein Brennen ... bis Allyson am nächsten Morgen aufwacht und feststellen muss, dass Willem nicht mehr da ist.





Cover




Ich bin ehrlich: auf den ersten Blick sagt mir das Cover nicht zu. Ich bin kein Fan von Herzen, die unbedingt auf einem Cover abgebildet sein müssen, auch rote Cover bringen in mir nicht wirklich die Begeisterung hervor.
Doch auf den zweiten Blick muss ich zugeben, dass mich die Gestaltung überrascht hat. Zum einem wäre dort eben das Herz - genauer gesagt: das halbe Herz, welches sich mit dem zweiten Band zu einem ganzen Herz vervollständigt - welches aus Papier gestaltet zu sein scheint. Auf mich macht es den Eindruck, als würde jene Hälfte, ausgelöst durch Herzschmerzen, zusammen geknüllt und in die nächste Ecke verbannt worden zu sein. Doch weil es schwer ist, sich von jenen Gedanken, Gefühlen und vorallem von der Person zu trennen, kramt man jenes Stück wieder hervor und entfaltet dieses, um es noch einmal betrachten zu können. Allein dieser Gedanke gefällt mir ein wenig, so kitschig es womöglich klingen mag.
Zum anderen wäre es noch die weitere Gestaltung, eher gesagt die weiteren Kleinigkeiten, die auf diesem Cover abgebildet sind. Die Ranken, die sich ihren Weg bahnen, der Eifelturm, die Protagonistin, die auf jene Ranken sitzend verweilt, während der Titel des Buches auf dem zerknüllten, halben Herz beschrieben steht. Unter anderem wäre da noch der Hintergrund, dessen Farbe ich zwar nicht mag aber der ebenfalls mit kleinen Details versehen ist.
In dem Fall, die zum Teil unterschiedlichen Blumen, von denen sich weiter unten ein paar Blüten lösen. Dadurch wird dann doch jenes Mädchen in mir hervor gerufen, dass ein Lächeln fürdieses Bild übrig hat und sich daran erfreut.



 Inhalt

Die 18-jährige Allyson nimmt an einer Europatour teil, während sie ihre eigenen Pläne weiter schmiedet und viel mehr sehen möchte. Und dies soll sich nicht nur auf ein Straßenschauspiel beziehen, welches sie sich - nach einem zufälligen Treffen mit einer Schauspielergruppe - ansieht. Nach einem zufälligen Treffen folgt ein weiteres Treffen, während sie im Zug - auf dem Weg nach London - auf einem Schauspieler aus jener Gruppe trifft. Während der Zugfahrt und den Unterhaltungen, offenbart Allyson mehr von sich, sodass sich ihre Heimfahrt hinaus zögern soll, da ihre Wege sie nach Paris führen. Umso perfekter scheint es zu sein, dass der Schauspieler Will nicht nur in Paris umsteigen muss, sondern die Stadt der Liebe auch noch gut kennt.
Einen besseren Ansprechpartner könnte man nicht finden, oder? Moment - bin ich die einzige Leserin, die an dieser Stelle inne hielt? Würde ich Benedict Cumberbatch am Anfang seiner Karriere begegnen, dann würde ich ihm selbstverständlich alles bis in Detail von mir erzählen und ihm folgen. Natürlich würde ich dies nicht tun! Genau aus diesem Grund fand ich das Handeln der Protagonistin eigenartig.
Natürlich kenne ich es, wenn man sich auf Anhieb sympathisch ist oder wenn die Rede von einem "Urlaubsflirt" ist aber der Aufbau der beiden, sollte mir nicht wirklich gefallen. Dabei hatte ich mir gerade so viel davon erhofft, weil ich andere so sehr von der Geschichte schwärmen gehört hatte. Zugegeben fand ich es nicht schlecht, dass sich Allyson - die sonst so brav ist und ein durchstrukturiertes Leben hat auf etwas völlig Neuem einlässt. Doch die genannten Fakten, die ich infrage stelle, stehen leider über dem Ganzen.

Obwohl ich zu Beginn dennoch an diese Geschichte interessiert war, nahm das Interesse leider mit der Zeit ab. Ich hatte auch keinen Blick für die Romantik, der mir durch Allysons Trauer um Willem - der ohne weitere Worte verschwindet - ohnehin abhanden gekommen wäre. Tut mir leid, ich hatte es versucht und konnte keinen Blick für die Romantik finden. Ebenso wenig, wie ich Allysons Verhalten nicht verstehen konnte. Wenn ich es auf ihre Eltern beziehe - vorallem auf ihre Mutter, die mich manchmal wahnsinnig gemacht hat - dann kan ich das Verhaltensmuster verstehen. Nur hat dies nicht gereicht, um mich mit dieser Geschichte vom Hocker zu schmeißen.
Erst nachdem die Protagonistin zu sich selbst steht, weckt die Geschichte mein Interesse. Ich hieß ihren einfachen Alltag sogar sehr willkommen, da dieser für mich realistischer und angenehmer war, als die Tatsache, einer Person hinterher zutrauer, die man im Grund gar nicht kennt. Und dadurch kommen wir dan jenem Punkt an, an dem widersprüchlicher Weise die andere Seite - und somit Willem Seite -, Ansichten, Gedanken und Beweggründe erfahren möchte. Ganz so leer möchte man am Ende dann doch nicht ausgehen.



Schreibstil

Die ganze Geschichte ist in der ersten Form und somit aus der Sicht der Protagonistin beschrieben. Obwohl ich dies bei Büchern meine Lieblingsform ist und ich den Charakter verstehen, sowie seine Emotionen nachempfinden kann, konnte ich es in dieser Geschichte nicht. Doch dies liegt weniger am Schreibstil.
Inhaltlich klingt die Geschichte vielversprechend - ich sehe in diesem Fall von meinem Urteil ab - und da dem Schreibstil leicht zu folgen ist, hat man das Bedürfnis mehr erfahren zu wollen. So ist es nicht nur die Story an sich, sondern auch Gayles Art zu schreiben, die den Leser tiefer in die Geschichte zieht.
Trotzdem sind einige Situationen vorhersehbar, sodass ihr Schreibstil in diesem Zusammenhang keinen Unterschied macht. Und obwohl sie vorhersehbar sind, schafft es die Autorin dennoch, den Leser mit auf die Reise zu nehmen. Mir gefiel es, wie es die Autorin durch bildliche Beschreibungen geschafft hat, das Bedürfnis in mir zu wecken, Paris noch einmal mit meinen eigenen Augen sehen zu wollen.
Wenn auch nicht mit den Charakteren in der Geschichte, mit denen ich nicht warm werden wollte. Auch wenn die Gedanken von diesen leicht zu folgen und zu verstehen sind, so änderte auch Gayles Schreibstil nichts daran, dass ich mich mit einigen Gedankengängen und Taten nicht anfreunden konnte.


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Charaktere


Allyson
Allyson, das brave Mädchen, die sich zu Beginn der Geschichte noch im Käfig ihrer Eltern befunden hatte, konnte mich anfangs nicht wirklich überzeugen. Das komplette Gegenteil war der Fall.
Für ihre Verhältnisse fand ich sie mutig und hielt sie für eine tolle Protagonistin. Auf der einen seite fand ich es super, wie sie es schaffte aus dem Käfig ihrer Eltern auszubrechen. Nur erwischte ich mich nicht nur einmal dabei, wie ich ihre Herangehensweise infrage stellte.
Aber die Situation schien notwendig zu sein, damit sie endlich aus dem Käfig ausbrechen und ihre Flügel spreizen kann. Wenn ich es darauf beziehe, dann konnte sie mein Interesse wecken und einen positiven Blickwinkel von meiner Seite aus hervorrufen.
Nur leider war jenes hin und her nicht nur in der Geschichte deutlich, auch die Protagonnistin zeigte dies von sich und so zerron die gewonnene Sympathie wieder.
Trotz allem fand ich ihre Spontanität bemerkenswert, die ich ihr nicht zugetraut hatte, sodass sie mich natürlich positiv überrascht hat.

Willem
Willem war in meiner Sicht ein Fall für sich. So interessant wie er auch zu Beginn wirkte, so undurchschaubar war er in den nächsten Momenten. Außerdem konnte ich nicht vom Gedanken ablassen, dass er irgendetwas verbirgt.

Seine offene Art gefiel mir, die Allyson scheinbar zur spontanen Seite motiviert hat. Und trotzdem wurde ich nicht schlau aus ihm. Durchaus hatte seine Art etwas angenehmes an sich, die mich oft zum schmunzeln brachte und vielleicht auch ein wenig zum schwärmen einlud.
Meiner Meinung nach hebt es ihn auch positiv hervor, wenn er jemanden einfach so motivieren kann. Unt trotzdem hat all dies nicht gereicht, um ein Endresultat über Willem fallen zu lassen. Aus diesem Grund ist ein zweiter Band nicht verkehrt, sodass der Leser mehr über Willem erfahren könnte und damit dieser kein all zu schlechtes Bild von ihm hat.  

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Fazit
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'Nur ein Tag' fand ich anfangs wirklich packend, bis die Luft rausging und sich später noch einmal beim Lesen zum Guten wandte. Auch wenn ich einiges von der Protagonistin nicht so ganz verstehen konne, hat mir die Geschichte ansich gut gefallen.
Außerdem fand ich die Schauplätze optimal, sodass der Leser sich entweder ein perfektes Bild von diesen machen kann, weil er selbst dort gewesen ist oder selbst recherchiert. Ich muss zugeben, dass ich selbst nachgesehen hatte. 
Meiner Meinung nach ist ein zweiter Teil von dieser Geschichte nötig aber ich bin nicht davon überzeugt, dass der zeweite Teil ein Buch ist, welches unbedingt gelesen werden muss. Ich bin mir selbst nicht sicher, ob ich mich an den zweiten Teil dieser Geschichte setze, weil ich mich später zu sehr durch den ersten Teil kämpfen musste. 

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Reihe
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2 Kommentare:

  1. Hey meine Liebe ♥️
    Wieder mal eine sehr gute und ausführliche Rezension :-)
    Und ich muss dir wirklich teilweise zustimmen - besonders an der Stelle, wo sie einfach entscheidet mit ihm nach Paris zu fahren (ehm hallo?? :D) - bin aber doch zu neugierig auf den 2. Teil! :p

    Ganz Liebe Grüße
    Maddilein ♥️

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    1. Hallo meine liebe Madelini <3
      Vielen lieben Dank für dein positives Feedback, ich freue mich sehr ♡

      Ja, über die spontane Zustimmung komme ich immer Koch nicht drüber hinweg, rückblickend muss ich erneut den Kopf schütteln...aber den zweiten Teil werde ich dennoch lesen, auch wenn mir noch ein paar Bücher dazwischen kommen werden :D

      Liebe Grüße ♡

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